Wenn es mal wieder länger dauert.
Was bei der deutschen Bahn für reichlich Ärger sorgt, kann an anderer Stelle Ausgangspunkt einer wunderbaren Entdeckung sein: „die Verspätung“. Allerdings sprechen wir an dieser Stelle nicht über 1, 2 oder 6 Stunden sondern von sage und schreibe 14 Tage. Mit 14 Tage Verspätung kam der Bote von Schloss Johannisberg aus Fulda zurück. In dieser Zeit mussten die armen Mönche mit ansehen wie die Trauben von Fäulnis befallen wurden und vor sich hin schrumpften. Wie der Empfang des Boten ausfiel als er endlich eintraf ist nicht überliefert, das Ergebnis der Weinlese schon: 1775 war die Geburt der Spät- und Auslesen. Und für alle die Wissen wie das Traubenmaterial für Auslesen aussieht müssen den Mönchen höchste Anerkennung zollen, dass sie die Trauben im Mute der Verzweiflung dennoch geerntet haben.
Riesling 007– Im Auftrag ihrer Majestät
James Bond steht für die Sicherheit des englischen Königshauses, der Rheingau Wein für dessen guten Geschmack. Man munkelt, dass seit mehr als 150 Jahren immer eine Flasche Riesling vom Königin Viktoriaberg aus Hochheim im Weinkeller des Buckingham Palace liegt. Beweise gibt es hierfür nicht es ist aber verbürgt dass bei offiziellen Anlässen des Britischen Königshauses in Deutschland, immer ein Wein aus dieser Lage ausgeschenkt wird.
Dass der Rheingau Wein bei den Engländer hoch im Kurs steht zeigt auch der englisch Ausspruch „A good Kock keeps away the doc. Hock ist abgeleitet von der Stadt Hochheim und steht als synonym für deutschen Wein.
Jetzt gibts eins auf die Nuss
Es gibt Dinge die Mag man kaum glauben. Ein Leben lang freut man sich Ende Mai auf das erste frische Obst der Saison. Ob in Form von Erdbeermarmelade, Erdbeerkuchen oder einfach nur frische Erdbeeren mit Sahne. Den meisten wird bei den Gedanken an die leckere Beere das Wasser im Mund zusammen laufen. Und jetzt das, die Erdbeere ist eine Nuss. Kein Scherz auch war der Autor weder bekifft noch betrunken. Im botanischen Sinne zählt die Erdbeere nicht zu den Beeren, sondern zu den Sammelnussfrüchten. Es handelt sich bei dem roten Fruchtfleisch um eine sogenannte Scheinfrucht, während die eigentlichen Früchte der Erdbeere die kleinen gelben Körner an der Oberfläche sind. Diese Körnchen sind die eigentlichen Einzelfrüchte der Erdbeere und hier handelt es sich um Nüsse.
Die größte Beere der Welt
1.054 Kilo brachte die größte Beere der Welt auf die Waage. Ihr Umfang wurde mit 5,72 m gemessen. Es handelt sich hier nicht um einen Appetithappen für den Brachiosaurus aus grauen Vorzeiten oder um eine Entdeckung aus dem Brasilianischen Regenwald. Die Frucht kommt auch nicht aus den USA in denen alles viel größer ist. Entdeckt wurde die Beere an einem sonnigen Tag im Oktober in Ludwigsburg. Bei der Frucht handelt es sich um die Panzerbeere, bei den Botaniker bekannt unter der Bezeichnung Cucurbita. Und vermessen wurde sie auf der Europameisterschaft im Kürbiswiegen. Der Kürbis wird botanisch korrekt nämlich als Panzerbeere bezeichnet
Das kühle Blonde
Glaubt man den amtlichen Statistiken dann steht der Hesse eher nicht auf den Typ kühl und blond. Vielleicht ist er abgeschreckt von dem Angebot der Frankfurter Großbrauerei, das auch mich dazu verführte in Frankfurt lieber zum Apfelwein als zum Pils Glas zu greifen. Glücklicherweise hat der Hesse in den letzten Jahren seinen Faible fürs brauen wieder entdeckt und die Anzahl der Brauereien stieg in den letzten Jahren stetig auf 72 in 2014. Im Konsum liegen die Hessen mit 3 Mio. Hektorliter aber weiterhin im unteren Drittel im Deutschen Vergleich. 3 Mio. Hektorliter entsprechen gerade einmal knapp 13% des bayrischen Bierkonsums. Dass die Zahl der Brauhäuser in Hessen wieder steigt ist dem Trend der Mikrobrauereien zu verdanken. Dieser hat vor allem hier in der Region eine große Anhängerschaft. Mit den Mikrobrauereien wurde auch die Angebotspalette bunter. Steht hier doch Geschmacksidee für das Bier im Vordergrund und so experimentiert man mit unterschiedlichen Hopfen-, Hefe- und Malzprofil. Auch Fässer oder natürliche Zugabe wie Kräuter können den Bier eine eigenständige Note geben.